22. November 2019
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3. Working out Loud Camp Berlin – Virtuelle Freunde in die Arme nehmen

Kennen Sie das auch? Sie skypen, telefonieren und arbeiten virtuell, teilen Erfolge, unterstützen sich gegenseitig, schließen Freundschaften und dann plötzlich steht er oder sie vor Ihnen und sie fallen sich in die Arme. So ist es mir beim Working out Loud Camp vor zwei Tagen in Berlin ergangen. Schon beim Check-In, ah Du musst Barbara, Ewald, Uta, Sabine sein. Total berührend und schön!

Ich habe in den letzten beiden Jahren, seit dem „Working out Loud“ www.workingoutloud.com in mein Leben gehüpft ist, viele spannende und extrem inspirierte Menschen kennengelernt. Am vergangenen Mittwoch fand nun zum 3. Mal das deutsche Working Out Loud Camp in Berlin statt, mit fast 300 Begeisterten Followern, Duplikatoren auch aus Österreich und der Schweiz.

Das absolute Highlight war wie immer der Vortrag von @John Stepper, der inzwischen mit seinen Ideen große Unternehmen wie Daimler, BMW, Continental, Bosch, Baiersdorf, Merck, Audi, VW, Roche, Evonik, ZF, Bayer, Unicredit, Deutsche Bahn, Deutsche Messe und viele, viele mehr bewegt hat, und zwar von innen heraus, durch die Mitarbeitenden, die Innovations- und Personalentwicklungsverantwortlichen, durch Menschen, die Menschen bewegen wollen, zur Selbstorganisation, zum eigenen sozialen Lernen… Einige haben den Tipping Point erreicht, fast 5.000 Mitarbeiter organisieren sich bei Bosch mit Working out Loud und es ist die Frage, WoL Next? Wie kann dieses Lebenslange Lernen aufgenommen und verstetigt werden? Teil der Unternehmens-DNA werden.

In BarCamps haben wir nächste Schritte, Working out loud für neue Branchen, z.B. Retail- oder Healthcare erarbeitet. Wie wichtig ist es, diese niederschwellige, kostenfreie Art des „Miteinanderlernens“ immer weiter in die Arbeitswelt zu tragen, um fit für die Zukunft zu werden.

Erste Master- und Bachelorarbeiten wurden vorgestellt, z.B. „Working out loud im Kontext der Netzwerkforschung“ oder „Working out Loud – Hype oder Tool der Zukunft in der Personalentwicklung“, es wird geforscht, erlebbar gemacht und geteilt, geteilt, geteilt.

Was bewirkt Working out Loud in Unternehmen, mit welchen KPI´s können wir es messen? Self-Empowerment, Selbstorganisation, Peer-Coachings, gemeinsam Ziele erreichen… macht es wirklich resilient, wirkt es sich auf Fluktuation, Krankheitsstand bzw. die Kundenzufriedenheit aus? Dies wird bei Bosch, durch Katharina Krentz erhoben: was bewirkt es, wenn vom Top-Management bis zum Werker „Sharing is caring“ gelebt wird. Die BWLer oder Physiker im Vorstand brauchen klare Zahlen, Daten, Fakten!

Förster & Kreuz mit ihren „Rebels at Work“ zeigen, dass auch bei ihren Veränderungen wie auch bei „Working out loud“ die Anstifter erst einmal mit Ablehnung kämpfen müssen, jeder hat irgendwann einmal eine Abfuhr bekommen. In einer klassischen Organisation besteht auch in Zeiten von VUCA & Co. das Bestreben, Bestehendes zu erhalten. Das gibt Sicherheit, Robustheit, denn jeder Veränderungsimpuls bedeutet erst einmal Gefahr. Jeder Rebell oder Andersdenkender ist unbequem, lästig. Jeder der sich daran macht, Strukturen aufzubrechen, Altgedientes zu verändert steht auf der Liste der nicht Harmonische, der Anders-Artigen!

Also für jeden Einzelnen WOLie (Working out Loud Überzeuger) ist dies erst einmal ein Ausflug in das Tal der Tränen, und das kommt wie das Amen im Gebet. Doch was machen diese Überzeuger dann anders? Was, wenn Circle abgebrochen werden, keine Zeit dafür ist, Angst vor Vernetzung besteht? Lippenbekenntnisse: „Wir wollen Silos und Hierarchien abbauen“ fallen zusammen, wenn eine Aufforderung: Tu was! Im Raum steht.

Spannend ist also nicht, dass es Widerstand und sogar Ablehnung gibt. Spannend ist: Was machen Menschen, nachdem sie zurückgewiesen wurden? Ganz generell gibt es unterschiedliche Wege mit einer Abfuhr umzugehen. Was sollten die Veränderer auf keinen Fall tun:

  • Die Ablehnung persönlich nehmen!
  • Die Ablehner, ablehnen …

sondern wirkungsvoll dranbleiben. Doch das braucht Kraft, sogar richtig viel Kraft!

Daher ist es wichtig, sich Verbündete zu suchen, Gleichgesinnte, die die neue Idee mit vorantreiben, sich mit den richten Ansprechpartnern, bzw. Duplikatoren verbünden, und evtl. zu einem anderen Zeitpunkt einen neuen Anlauf nehmen.

Das gilt nicht nur für Working out Loud, sondern für alle Veränderungen, die wir für uns selbst bzw. für andere anstoßen wollen.

Resilienz, Hartnäckigkeit, Ausstrahlung, Überzeugtheit, Zielgerichtetheit… (gerne könnt Ihr noch weiteres hinzufügen).

Macht weiter, kommt mit dazu: Die Zeit ist reif und die WoL Community wächst.

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