8. Dezember 2020
n/a

Chief Remote officer: home office – remote work – virtual teams!

Das weltweit größte Home-Office-Experiment läuft seit Anfang 2020. „Du bist noch stumm!“… „Hört bzw. seht Ihr mich?“ „In welchem Zoom sehen wir uns?“ sind die Zitate 2020. Wenn´s schnell gehen soll, ist das nicht immer lustig. Jeder fremdelt irgendwie, auf einem anderen Level und dann noch Kreativsein. Nein danke!

Es ist eine enorme Herausforderung, in der digitalen-virtuellen Welt mit Menschen in Verbindung zu treten, zu bleiben und innovativ zu sein, wenn Tool- und Skill-Set nicht up-to-date sind. Ganz zu schweigen vom Mind-Set.

„Community first“ steht im Handbuch, doch was, wenn die Internetverbindung instabil ist, die Kinder zum Home-Schooling im selben Home-Office sind und außerdem noch Home-Gym und Home-Cooking organisiert werden muss. Alles graue Theorie, oder?

Da klingt die Idee von IG&H aus Utrecht verlockend, die Vorstands-Position eines Chief Remote Officers zu schaffen, einen Chef-Dirigenten, der dafür zuständig ist, dass jeder das richtige Instrument bekommt und befähigt wird, dieses in dem neuen Orchestergraben zu spielen, d.h. einen der den Blick hat für die harten und weichen Faktoren des Next Normal!

Welche wesentliche Aufgaben fallen in die Rolle eines Chief Remote Officers?

Da ist zum einen der Blick auf die „hard-facts“, für IT, Prozess- und Ablauforganisation, Arbeitsplatzgestaltung & -sicherheit, Kollaborations-Tools zum anderen der Blick auf alle „soft-facts“ der virtuellen, digitalen Zusammenarbeit. Der CRO gilt als Unterstützer aller, jedoch besonders der Führungskräfte in Bezug auf die technischen und menschlichen Belange und hilft, diese Kompetenzen für das Leadership-Zukunfts-Repertoire des 21. Jahrhunderts aufzubauen.

Der Blick auf die Produktivität:

Es ist immens wichtig, mit den Kollegen und der Organisation in Verbindung zu bleiben, doch spielt die Technik dabei auch immer mit? Stabile Internet-Verbindungen, Zugang zum Firmen-Netzwerk, Datensicherheit, funktionierende Kameras und Mikrofone – hier sind gute IT-Kenntnisse seitens des CRO gefragt. Ergonomische Arbeitsplätze, statt Küchenhocker, höhenverstellbare Schreibtische statt Laptop auf den Knien, Pausen, flexible Arbeitszeiten, Rücksicht auf das familiäre Umfeld. Kochen, Babysitten und Verkaufsgespräche, alles gleichzeitig? Ein geschulter Human Ressource Blick, die Unterstützung als Coach bzw. Lebensberater sind ebenso von Nöten.

Der Blick auf das virtuelle Team:

Wie kann eine virtuelle Kaffeepause, eine gemeinsame Erfolgsfeier, ein remote Daily organisiert werden? Ein schnelles Feedback an eine Kollegin, wie kann Wertschätzung gezeigt werden und die Zugehörigkeit zum Team – vor allem beim Onboarding – erlebt werden? Es ist wichtig, mit den Teammitgliedern immer wieder schnell in Kontakt zu treten, auch wenn dies nur virtuell möglich ist. Geniale Plattformen wie Veertly, Zoom, Wonder.me zeigen Wege auf, wie dieses leicht möglich ist, einschl. einer Weihnachtsfeier mit Cliquenbildung!

Der Blick auf die Employability – Beschäftigungsfähigkeit:

Wie können jedoch die idealen Arbeitsbedingungen von zu Hause aus geschaffen werden. Der Arbeitgeber in seiner Fürsorgepflicht hat dafür zu sorgen, dass es einen gesunden Arbeitsplatz gibt, dass Arbeitszeiten nicht überschritten werden, das Mitarbeitende körperlich, geistig und sozial gesund bleiben können. Das ist in Zeiten einer Pandemie herausfordernd,  Ängste und Sorgen nicht nur aus der Berufswelt sondern auch aus dem familiären und privaten Umfeld. Bleiben alle gesund?

Und so trägt der CRO auch dazu bei, dass die Verbindungen unter Gleichgesinnten, aber auch zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten gestärkt werden.

Viele Unternehmen haben gleich zu Beginn des Homeoffice-Booms strenge Regeln der Zusammenarbeit erarbeitet, damit Homeoffice für alle gut klappt:

Wie erfolgt das Onboarding – intern oder extern – gibt es Paten- oder Mentoren-Programme, Working Out Loud für einen gelungenen Start und einen Mix von neuen und gestandenen Mitarbeitern?

Wie erfolgt die Kommunikation – keine eins-zu-eins-Kommunikationen sondern Chats, Kollaborations-Plattformen. „Tod dem e-mail“ wird in vielen agilen Projekten hörbar.

Wie gelingen Meetings – nur mit Kamera, Mikrophon, klarer Agenda und gemeinsamer Kollaboration. Alles wird kürzer, knapper und direktiver. Time-Boxing, klare Verantwortlichkeiten, Spaß & Energizer sind immer Teil der virtuellen Begegnungen.

Wie kann Selbstverantwortung voran gehen: Es ist besser um Vergebung als um Erlaubnis  zu bitten! (amerikanisches Zitat). Einfach machen! Selbst recherchieren z.B. im Handbuch und danach erst die Kollegen oder den Vorgesetzten befragen. Zeit ist noch knapper geworden, es gilt, Nachrichten kurz und präzise zu formulieren.

Wir sehen, ein Chief Remote Officer bewegt sich zwischen dem CDO (Chief Digital Officer) und einem CHRO (Chief HR-Officer) und ist vielleicht nur als Übergangsmandat zu etablieren, bis die Unternehmen und die Mitarbeitenden auf ein neues „Betriebssystem“ umgestellt haben. Wie das aussieht? Auf jeden Fall hybrid! Auf jeden Fall ein Mix aus  IT und HR, auf jeden Fall entsteht eine neue Farbe aus Blau & Rot! Wie wär´s mit „Purple People“ ?

Wie haben Sie dies bisher in Ihrem Umfeld gelöst, „Sharing is Caring“, es wäre großartig, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen.

 

 

 

 

 

 

Kommentare für diesen Artikel nicht verfügbar!