28. Juli 2022
n/a

New Work oder Agile Mindset: was ist das genau? Kann man das entwickeln?

Für die einen bedeutet Sommer, Sonne, Strand und Meer für die anderen sind es die Berge. Bei uns von Wietasch & Partner ist es wie im Fußball: nach dem Spiel ist vor dem Spiel! Denn wir sehen, viele agile Projekte scheitern, nicht weil die Player die Tools nicht kennen, sondern weil das New Work Mindset noch nicht entwickelt ist. Und daher haben wir – basierend auf den Erfahrungen eines Hackathons – ein Concepthaton ins Leben gerufen. Und möchten es sofort nach den Ferien ausprobieren.

Lass Dich einfach darauf ein: Im Conceptathon möchten wir mit Dir gemeinsam die Learning Nuggets entwickeln, die es braucht, um ein New Work Mindset zu entwickeln.

Doch zuvor, wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass wir genau das heute brauchen?

Als der Lockdown vor mehr als zwei Jahren begann und fast alle Organisationen es schnell gemeistert haben, die Mitarbeitenden ins Home-Office zu schicken und dort arbeitsfähig zu halten, fühlte sich das für uns alle an wie ein Tsunami. Keine Change-Kurve sondern: zack!

Bei einem meiner Kunden haben wir eine geplante Präsenzveranstaltung für 150 internationale Führungskräfte so zack online durchgeführt. Schnell remote die Change Agents rekrutiert, ausgebildet, so dass die Führungskräfte nicht ins „Fear of missing out (FOMO)“ fallen, denn für alle war diese Art der Meetings neu. Eine Online Bar, Breakout-Sessions, die Technik für zu Hause, die Internetanbindung, die neuen Video-Plattformen und Collaboration Tools, Meetings & Trainings am Küchentisch. Ja und schnell wurde noch ein wenig Scrum & KANBAN bzw. Planner und Trello, Miro & Co. nachgeschoben. Agiles Arbeiten oder New Work bzw. auch das Mindset sollten sich über die Tools „einschleichen“. Doch ist das tatsächlich passiert?

Nein! Denn das zeigen die überraschenden Mediationsaufträge! Irgendetwas stimmt hier nicht. Because: „A fool with a tool is still a fool“. Und dazu können die Mitarbeiten am wenigsten und tragen jetzt die Konflikte aus, stehen kurz vorm Burnout. Teamzugehörigkeiten nach einigen Reorgs sind unklar. Einmal oder zweimal die Woche ins Büro mit teilweise neuen Kollegen, da ist das Setting im Homeoffice sicherer und gewohnter geworden. Also schnell wieder zurück in die digitale Welt am Küchentisch!

Jede/r muss sich irgendwie mit dem Lebenspartner und den Kindern den Arbeitsplatz organisieren, mal war es der Hobbykeller, mal die Kommode im Schlafzimmer. Dort wo wir vor einigen Jahren über Datenschutz gesprochen haben, flossen jetzt vertrauliche Screens zwischen den Unternehmen der Homeoffice Player einfach mal über den Tisch. Themen wurden besprochen, die normalerweise ins Team Meeting gehörten. Das weekly oder der Jour fix war häufig zu weit weg.

In manchen Organisationen haben sich unterschiedliche, sogar konträre Führungskulturen entwickelt. Folgend der Firmenregel: so viel Homeoffice wie möglich. Folgend mancher Führungskraft: so viel Büro wie möglich. Fehlende digitale Kompetenzen und fehlendes Vertrauen fräsen einen tiefen Gräben.

Zwischenzeitlich wurden in traditionellen Linien-Organisationen neue,agile Projekte aufgesetzt, Kurzschulungen für Product Owner, Agile Master, neue Rollen, neue Verantwortlichkeiten wurden ad hoc aufgesetzt. Doch wie wird die Rollenflexibilität gelebt, wenn die Mitarbeitenden wieder zurück in die Linie gehen. Nicht selten fühlen sie sich ungerecht behandelt, suchen das „Why“ für Berichtslinien und fühlen sich im Hoch-Status. Warum können die anderen nicht so denken wie wir? Die arbeiten noch mit Checklisten, das ist ja wie im Mittelalter. Das Agile oder New Work Mindset mit den entsprechenden Werten wie Respekt, Kommunikation, Offenheit, Feedback, Fokus … hat sich nicht parallel zu den Tools eingeschlichen. Wandel durch Handel(n)ist auch in den kulturellen Begegnungen zwischen China und dem Westen nicht zum fliegen gekommen obwohl stark erhofft. Und so sieht es auch mit der Entwicklung des Mindsets aus.

Im Diversity Management kommt eine weitere Dimension hinzu: Old Work vs. New Work oder agile Mindset. Und hier stellt sich die Frage: Brauchen alle Mitarbeitenden in Zukunft dieses New Work Mindset? Und wenn ja, wie kann das entwickelt werden. Und was genau muss jede/r einzelne lernen oder besser zum wachsen bringen. Und wie kann das angestoßen werden: ein Seminar, eine Lernreise, eine begleitete Peer-Learning Activity? Was ist hier stimmiig? Und was sollte vermittelt werden, wie könnten die Inhalte zusammengestellt und immer wieder geknetet werden?

Als Trainingsdesignerin, Organisationsentwicklerin, Agile Coach und SAFe Practitioner ist das letztlich genau mein Betätigungsfeld. Doch wenn ich an Co-Creation & Schwarmintelligenz glaube, ist es stimmiger, diese Learning Nuggets in einer Community, gemeinsam in einem offenen Format zu entwickeln, in dem jeder auch Miteigentümer/in der Ergebnisse ist.

Statt eines Hackathons gibt es jetzt den Conceptathon, es gibt Pausen und gesundes Essen, und wir denken an social Events, in Kooperation mit dem Mainproject der TH Aschaffenburg, in Kollaboration mit TCJG, den Blue Tomatoes und vielen, vielen Neugierigen und Interessierten. Sei einfach mit dabei!

Wann startet diese Co-Creation Reise?

  • Teil 1: vom 8.-10. September 2022
  • Teil 2: vom 17.-19. November 2022

Unsere Ziele sind: Gemeinsam definierte und entwickelte Learning-Nuggets zu Themen wie Reflexion, Selbstorganisation, Growth Mindset, uvm. kleine Lern-Häppchen von ca. 2 Stunden zu konzipieren, zu dokumentieren und zu pilotieren.

Wer sollte teilnehmen?

Jede/r aus HR, L&D, jede/r aus der Trainingswelt, der oder die mit uns diese Erfahrung machen möchte. Schau bitte in die Ausschreibung und melde Dich gerne an. Wir freuen uns auf Dich!

Hier gehts zur Anmeldung und zur Ausschreibung: https://www.mainproject.eu/conceptathon/

Kommentare für diesen Artikel nicht verfügbar!