6. Juli 2020
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#WOL Working Out Loud in Zeiten von Corona: wenn nicht jetzt, wann dann?!

Ein Aufruf in der WOL Community, die Überlegung, quantitative Ergebnisse aus WOL messbar zu machen; und schon war die Idee geboren,  eine Umfrage zu starten.

Ich selbst bin als WOL Practitioner vor ca. 3 Jahren zu meinem ersten WOL Circle gekommen, habe die Unterstützung durch meine Peers sehr wertvoll erlebt, großartige Menschen kennengelernt, die mich bis heute in meinem beruflichen Tun begleiten. Einige habe ich noch nie persönlich gesehen, und doch lag bei der 12. Abschiedswoche ein dicker Wehmutsschleier über den Bildschirmen.

Als agile Coach, Consultant, Facilitator und Enabler begleite ich Unternehmen aus dem Mittelstand und der Konzernwelt, Einzelpersonen in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung und habe dabei – als Working Out Loud Coach – immer das Instrument der 12wöchtigen Peer-Learning Journey im Gepäck.

Warum WOL überhaupt?

WOL macht Spaß! Mitglieder einer Public Organisation aus dem HR-Bereich berichten davon, dass sie viel lachen, sich auf die wöchentlichen Meetings freuen und so mit Leichtigkeit an ihren Zielen arbeiten. Tatsächlich erleben wir in diesem Lockdown, in Zeiten von flächendeckenden Homeoffice Arbeitswelten, dass wir von Video-Konferenz zu ViKo hetzten, neben den technischen Herausforderungen „hört Ihr mich“, „seht Ihr mich“, „ich bin soeben wieder rausgeflogen“, „wo finde ich den link“, „mein Internet ist instabil“, ist die Aufmerksamkeit und Anspannung höher als in Präsenz-Meetings, und es ist ernsthafter. Einen Ausgleich schafft hier WOL!

Neue Kompetenzen werden gelernt! Future Skills, Beziehungskompetenz, Sichtbarkeit im Internet bzw. Intranet, Growth Mindset und zielgerichtete Kommunikation. Dadurch entsteht über Silos und Hierarchien, über Landesgrenzen und Unternehmenskulturen hinweg ein starkes Miteinander, eine tragfähige Kollaboration.

Ilona Libal, Diplom-Informatikerin & IT Projektleiterin, hat bereits 2016 WOL bei BMW ins Leben gerufen – schreibt in ihren neuen Blog https://ilonalibal.com/agiles-arbeiten-4-gute-gruende-warum-jetzt-die-beste-zeit-ist-einen-wol-circle-zu-gruenden: 4 gute Gründe, warum JETZT die beste Zeit ist, einen WOL Circle zu gründen.

WOL ist eine agile Kompetenz und bringt Struktur und Sicherheit in unseren Alltag.

Die Erlebnisse meiner Interview-Partner während der aktuellen Corona Krise: beim Onboarding, internen Stellenwechsel und Homeoffice? Gerne lüfte ich den Vorhang:

Onboarding:

Neuzugänge hatten seit langem nicht mehr stattgefunden! Fehlende Einarbeitungsroutine, gepaart mit Homeoffice und Kurzarbeit, genau da hat der WOL Circle Austausch und Zugehörigkeit gebracht. „Ich wusste, ich bin nicht allein mit diesem Problem“. Die neuen Kollegen und auch tlw. die Vorgesetzten haben keine Zeit für eine/n neuen, reden im Jargon, sind nur über den Bildschirm sichtbar, nach einigen Wochen war der Enthusiasmus virtueller Kaffee-Runden eingeschlafen. WOL kann die eigenen Zweifel gerade in dieser kritischen Phase auflösen, ein Zugehörigkeitsgefühl schaffen und so Fluktuation während der Einarbeitungszeit minimieren. WOL hat gerade in dieser Zeit des Ausnahme-Zustandes unterstützt, Freunde im Unternehmens-Kontext zu finden, eine gute Sichtbarkeit in den Social Media zu schaffen und neue Tools zu erlernen. „Es hat sich immer jemand anderer ausgekannt und hat unterstützt“.

Stellenwechsel innerhalb der Organisation: Allein der Bewerbungsprozess war für alle Beteiligten Neuland. Mehrstufige Auswahlprozesse nur im virtuellen Raum. Und dann hat´s geklappt, der Wechsel in die neue Abteilung findet statt. Kurzarbeit, nur 1x pro Wochen ins Firmen-Netz einwählen können, das alte Team ist mit sich selbst beschäftigt, das neue Team und auch der Vorgesetzte auch. Das ist ein Dasein im Niemandsland: „ich fühle mich abgehängt wie Socke“, gut, dass ich meinen Circle habe, der Dank Corona jetzt unternehmensübergreifend zusammen gefunden hat.

Aktuell: Kein Feedback von Kollegen und Vorgesetzten, keine Zugehörigkeit, Angst, die Probezeit nicht zu bestehen, schleppendes Eingewöhnen in neue Systeme und Prozesse: Hier ist für alle Interviewpartner der WOL Circle, die regelmäßigen Treffen und Übungen ein wahrer Segen.  Teils werden zwei Circle gleichzeitig belegt, einfach um noch mehr Kontakte, Unterstützung, Fortschritte verzeichnen zu können. Eine Gruppe berichtete, dass sie die Übungen vertiefen, nochmals zurück zu vorherigen Wochen gehen, einfach weil sie nicht nach der 12. Woche auseinander gehen wollen. WOL sei Dank!

Großartige Learnings der WOL-Interview-Partner:

  • Ich lerne neue technische Tools; Skype, MS Teams, Trello, uvm.
  • Ich zeige mich häufige und umfangreicher in den Social Media (Instagram, LinkedIn, Twitter…) und habe in der vergangenen Woche einen online Vortrag zu meinem Fachgebiet gehalten, um Akademiker für unser Unternehmen zu begeistern „Employerbranding“ durch WOL!
  • Ich traue mir viel mehr zu, privat, beruflich, ich laufe los, öffne Türen, „adde“ höhere Vorgesetzte und würde mir wünschen, wenn diese auch in unsere WOL Circle kämen. Bei der Deutschen Messe wird das heute schon so gelebt, lt. Tanja Müller – WOL Coach.
  • Ich habe nach dem Circle meinen Job gewechselt, durch die Kollegen erfahren, dass eine interessante Stelle frei ist und habe mich solange durchgefragt und mich dann beworben. Das hätte ich vor meinem WOL Circle nie gemacht.
  • Ich habe viele Vorurteile abgebaut. Es gibt Kollegen in meinem Circle, die hätte ich ohne WOL nie kennengelernt, nicht einmal angesprochen, da eine andere Generation, oder ich sie schon in eine Schublade gesteckt hatte.
  • Ich habe erlebt, dass ich jetzt eine Kollegin sehr interessant finde, obwohl ich das vorher nie zugegeben hätte.
  • Ich habe erlebt, dass meine Arbeitsumwelt positiv reagiert, wenn ich mehr von mir zeige.
  • Ich habe WOL als Arbeitszeit verhandelt, und es war einfacher, als ich gedacht hatte.
  • Ich kann über meine Angst gehen, weiß, dass andere mich unterstützen, auch wenn mir die Knie schlottern.
  • Ich kann die Durchhänger dieser Zeit besser bewältigen.
  • Ich habe mich auf Dinge eingelassen, bei denen ich vorher skeptisch war.
  • Ich bin dankbar für den Austausch mit meinen Peers, das diese informellen Gespräche im online Meeting nicht stattfinden.
  • Ich habe aktiv darüber nachgedacht, was ich anderen anbieten kann, was mein Beitrag zu seiner Zielerreichung ist.

Alle haben gesagt, dass es großartig ist, sich gemeinsam auf diese Lernreise zu begeben, neue Kompetenzen zu erwerben, gemeinsam Ziele erreichen, sich im Circle auszutauschen.

Genau aus diesen Erfahrungen heraus schließe ich mich den Worten von Ilona Libal an : Genau jetzt ist der beste Zeitpunkt, einen WOL Circle zu gründen, wenn nicht jetzt, wann dann!?

 

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