Internationale Teamführung: ein „Schatzilein“-Prinzip
Gerade habe ich meinen Vortrag zum Thema „International Dynamics“ beendet und mich dafür stark gemacht, multikulturelle Zusammenarbeit weder durch die rosarote noch durch die rabenschwarze Brille zu sehen. Da kommt ein Manager aus einem Telekommunikationskonzern auf mich zu. Schon von weitem ist ihm anzusehen, dass er etwas loswerden muss:
„Das kann doch gar nicht funktionieren! Ich bin verantwortlich in der internationalen Entwicklung neuer Produkte und habe die Teams streng nach Nationalitäten getrennt, die Deutschen, Schweizer und Österreicher zusammen in einer Gruppe und diese Südländer in einer anderen. Wir Deutschen werden ja total abgelenkt durch die lauten, diskutierenden Chaoten. Nie sind die pünktlich fertig! Dieses Hin und Her verzögert nur die Ergebnisse.“
Ich bin erst mal perplex. Für mich ist das kein Team; das ist ein Kampf der Nationalitäten. Doch ich befürchte, der Mann spricht nur aus, was einige andere auch denken … .
Zugegeben: Unterschiedliche Mentalitäten, Erfahrungen und Prägungen unter einen Hut zu bringen kann ganz schön anstrengend sein. Aber ohne ein grundsätzliches Commitment, den Willen dazu, geht gar nichts. Und ohne Selbstreflexion und Verständnis für die anderen auch nicht. Oder bin ich einfach ein unverbesserlicher Optimist?
- Seminaralltag
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