8. März 2020
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Wer hat Angst vor Working out Loud? Und wie erreichen wir den Tipping-Point?

Working out Loud https://workingoutloud.com/ bringt Bewegung in den digitalen Wandel der Unternehmen

Irgendwie einleuchtend: Unternehmen mit Zukunft, setzen auf Agilität und New Work. Sie investieren in Technologien, Tools, Scrum- und Design-Thinking Seminare sowie auch in Agile Coachings, suchen neue Entwickler … Unternehmen, die vom kulturellen Wandel reden, sind auch auf der Suche nach dem Weg vom Industrie- ins Wissenszeitalter. Die digitale Transformation, der Weg zu New Work schreitet in Sieben-Meilen-Stiefeln voran. Doch was tut sich tatsächlich. Wie können Silos überwunden, Prozesse transparent gemacht werden, der Wissensaustausch über Hierarchien und Fachbereiche stattfinden, wie gelangt die Organisation zu flexiblerem Denken, zu Innovationen und einem neuen Mind-Set. Bisher galt: die Treppe wird von oben nach unten gekehrt! Doch wie kann ein Change stattfinden, wenn gerade hier sehr viele Menschen sehr viel zu verändern haben. Und das kann nicht auf Knopfdruck oder per Verordnung stattfinden? Und wer will sich denn überhaupt verändern?

Mit großer Begeisterung bin ich zertifizierte Coach der Working out Loud Community. Ich erlebe Menschen in Organisationen, die agil arbeiten und mit Working out Loud einen Ansatz gefunden haben, um Verantwortung zu übernehmen, zielgerichtet an ihren Zielen zu arbeiten und sichtbar zu werden. Bei Audi, Bosch (Dank Katharina Krentz gibt es heute ca. 5.000 Wol-ies, d.h. 1 % der Gesamtbelegschaft), BMW, Daimler, Microsoft, ZF u.v.m. haben Mitarbeiter schon einmal allein angefangen, evtl. mit Unterstützung aus HR, Innovation oder dem Projektgeschäft. Es zeigt sich, dass Working out Loud die Kraft hat, Mitarbeiter und auch Organisationen fit für die Zukunft zu machen. Doch wir sind weit davon entfernt, den Tipping-Point erreicht zu haben.

WOL befähigt den Einzelnen zum zielgerichteten Beziehungsaufbau

Stammtische, Weihnachtsfeiern, Firmensport, den Kuchen zum Geburtstag gab es schon immer. Es wichtig, sich irgendwie zugehörig zu fühlen. In Beziehung zu sein und den eigenen Beitrag zu leisten, ist ein Grund-Motiv. Matrixorganisationen, immer neue Projekte oder sogar mehrere parallel, verwässern diesen wichtigen Faktor.

Das passiert nicht nur in traditionellen Strukturen, auch die, die Agilität predigen, die New Work anstreben, die mit Scrum, Spotify Modellen auch als Agile Coaches arbeiten, erleben, dass es hier eine Lücke gibt. Inzwischen haben diese Modelle den Kunden ins „Boot“ geholt, jedoch nicht den einzelnen Mitarbeiter. Dieser fällt aus dem Blickfeld, wird nicht befähigt oder ermächtigt, sich in diesem neuen Umfeld zu orientieren. Hier kann Working aus Loud ansetzen!

Working out Loud zahlt darauf ein, in Beziehung zu treten, den eigenen Beitrag zu leisten, die eigene Haltung zu reflektieren und sich selbst weiter zu entwickeln. Es bringt die Menschen raus aus dem Consumer-Modus hin zur Selbstorganisation, es geht darum, etwas zu leisten, etwas zu geben, d.h. Großzügigkeit zu erleben. Anders als die Leistung, die sich aus dem Arbeitsvertrag ergibt.

Es ist eine verbindliche Struktur über 12 Wochen mit einer Arbeitsgruppe von 4 bis 5 Teilnehmern, die sich einmal pro Woche für eine Stunde online oder offline treffen. Die Circle Guides für die 12 Meetings mit einer Agenda und detaillierten Übungen gibt es kostenfrei zum Download in sieben verschiedenen Sprachen. @John Stepper, Autor und Begründer dieser Bewegung begleitet über Videoaufzeichnungen und stellt sich gerne persönlichen Anliegen.

Eine Teilnehmerin eines Inhouse-Circles bei der Deutschen Bahn schreibt nach ihrer 5. WoL Woche: „Wir haben schnell ein Netzwerk – auch über den Circle hinaus – gebildet und unterstützen uns bei neuen digitalen Erfahrungen, z.B. wie soll ich mich verhalten, wie sieht ein Knigge im sozialen NW aus. Ich erhalte Feedback von meinen Circle-Mitgliedern, das ich von Kollegen nicht bekommen hätte und komme so in die Selbstreflexion. Wir sind offen und unterstützen uns gegenseitig bei der individuellen Zielerreichung. Auch wenn wir kleine Schritte machen, bewegen wir uns, d.h. wir kommen weg von der Planung und somit gleich ins TUN. Wir alle wollen Karriere machen, geben uns Tipps, optimieren unsere Social Media Profile und verlinken über Konzerntöchter und Fachbereiche hinaus.“

Hier die fünf Komponenten von Working Out Loud:

Das Statement der Bahn-Mitarbeiterin zeigt, dass ein Paradigmenwechsel in der Zusammenarbeit stattfindet, alle gewinnen, alle unterstützen sich. Jeder hat sein individuelles Ziel, möchte sich entwickeln, dazulernen und kann seinen Beitrag leisten in einem geschützten Umfeld.

Wol zahlt auf die GAPs ein, da Führung, so wie sie heute verstanden wird, nicht ausreichend ist

Die meisten Mitarbeiter verlassen die Organisation, wegen der Führungskraft. Führungskräfte stehen heute immer stärker im Kreuzfeuer: Fordern und Fördern, Fachvorgesetzter zu sein ebenso wie servant Leader, Führungskraft als Coach, Mentor und Personalentwickler, KPI-getrieben und ergebnisverantwortlich, das ist schlichtweg nicht leistbar. Immer häufiger erleben wir, dass eine Führungsaufgabe abgelehnt oder zurückgelegt wird.

Menschen suchen heute mehr als vor einigen Jahrzehnten die Möglichkeit der Selbstbestimmtheit, des eigenen Beitrags bzw. der Leistung, gute Beziehungen und auch Macht, d.h. für eine Organisation zu arbeiten, mit einer hohen Strahlkraft, die in ihrer Grundkompetenz mächtig und einflussreich ist.

Was hat WoL mit Agilität zu tun?

WoL befähigt die Mitarbeiter, schneller in agilen Strukturen zu arbeiten und sich dabei wohler zu fühlen. Schauen wir uns doch einmal an, welche Fähigkeiten im agilen Kontext wichtig sind, was muss sich ändern, wenn wir aus einer Kultur kommen, in denen Fehler geahndet werden und wir dann in Scrum Meetings unsere „impediments“ teilen sollen. WoL hilft, Digital-Kompetenzen des Einzelnen aufzubauen, sei es über Skype, Slack, Teams… oder zum Speichern von Dokumenten auf Sharepoint, Google Drive u.v.m.

In einer agilen Struktur braucht es: (Workshop WOL089 mit @IlonaLibal, BMW)

  • Offenheit – sowohl in der Planung als Teammitglied, Agile Coach, Product Owner, Scrum Master
  • Zielorientierung – im Backlog-Refinement
  • Beziehung – in Sprints und Dailys
  • Transparenz bzw. Sichtbarkeit – in Reviews
  • Großzügigkeit – in Retrospektive

Weitere Kompetenzen, die erworben werden:

  • Feedback & Fehlerkultur
  • Digitale Kompetenzen
  • Selbststeuerung, Selbstverantwortung für die persönliche Entwicklung
  • Peer-Coaching und Support
  • Time-Boxing und Moderation
  • Zielgerichteter Beziehungsaufbau
  • Der Umgang mit Social Networks

Gerade heute, in Zeiten von unerwartet hohem Einsatz von Home-Office, der Notwendigkeit umgehend neue digitale Tools einzusetzen ist Working out Loud eine essentielle Methode, den agilen Wandel, die Transformation in Richtung New Work voranzutreiben.

Zu guter Letzt noch einmal die Frage:

Wer hat Angst vor Working out Loud? WoL ist eine kostenfreie Methode, die Mitarbeiter empowered, ermutigt, befähigt, die Win-Win-Win Situationen für Unternehmen, für Mitarbeiter, für Kunden, für Teams schafft. Sponsoren aus dem Top-Management, Unterstützung durch die Führungskräfte, ja sogar cross-hierarchische Circle stärken die Bewegung! Wie geht´s schneller zum Tipping-Point?

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