New Work Mindset Lernreise. Was mir im Nachhinein so in den Sinn kommt!
Juhuh, was lange währt, wird endlich gut! Unsere New Work Mindset Lernreise V1.0 ist fertig und in bei unseren Pilotkunden den Startlöchern. Ganz klassisch, analog, mit jeweils einem ausgedruckten Handout pro Circle (ist das New Work?) Das erste Kick-Off in Wien hat stattgefunden mit freiwilligen, neugierigen, offenen Menschen, die sich gemeinsam in kleinen Peer-Groups auf diese Reise, diesen Change Prozess begeben und ihr Mindset in Richtung New Work tunen möchten. Wie bei Working out Loud setzt sich jeder ein Ziel, um evtl. ein neues Verhalten, eine neue Haltung oder auch mehr Vertrauen und Offenheit zu entwickeln. Die Einschätzung über die Zielerreichung trifft jeder selbst und die Teilnahme ist – wie gesagt – freiwillig!
Denn wir trainieren nicht das Mindset, sondern die Teilnehmenden entwickeln über einen Zeitraum von 12 – 14 Wochen in einem geschützten Rahmen etwas Neues. Es wird an unterschiedlichen Zielen in Bezug auf das gewünschte Lernen gearbeitet und Feedback gegeben. So auch an uns als Redaktionsteam, so dass wir aus der agilen Welt den Zyklus „inspect & adapt“ anwenden können. Unsere Grundhaltung bzw. unser Growth Mindset ist: Make me better!
Und hier lehne ich meine Gedanken an, an das Buch von Christine Grubendorfer: „The Real Book of Work“. Ja, alle reden vom Mindset und das ist supermodern. Ob „Growth Mindset“, „Agile Mindset“ oder “New Work Mindset”… keiner weiß so genau, was es ist. Ist es die Denkweise, Denkart, Mentalität, Einstellung, (Geistes)-Haltung, Überzeugung, psychische Verfasstheit, Bewusstseinskonfiguration? Die Grundidee ist, dass Erfolg oder Misserfolg ganz wesentlich damit zusammenhängen, was eine Person über sich und andere denkt (Glaubenssätze). Es ist die Programmierung, die die Richtige zu sein hat, damit das Richtige in den Unternehmen geschehen kann. Und da gibt es häufig die „Mindset-Beauftragten“, die schauen, dass die Mitarbeitenden das richtige Mindset haben und wenn nicht, gibt es eine Schulung oder eben keine Versetzung in ein agiles Projektteam ☹. Da fragt sich doch jeder: Woran machen die das fest? Wann hat jemand das richtige Mindset?
Häufig wird in Unternehmen auch ein „Agiles oder New Work Mindset“ ausgerollt, und man hofft und glaubt, dass sich die Unternehmenskultur verändert, wenn sich das Mindset der Mitarbeitenden verändert. Doch alle gleich und gleichzeitig?
Dass unsere Werte und Haltungen nicht immer konsistent sind, ist doch klar. So kann ich als umweltbewusste Person den Müll trennen, mit dem Fahrrad zum Bäcker fahren, meinen Gefrierschrank bei jeder Reise abtauen und doch in einem 300 m2 großen Haus wohnen, weil die Kinder ausgezogen sind, und nun alles viel zu groß ist. Oder ich bin in der New Work Szene unterwegs, weigere mich aber die neuen Technologien der Kollaboration, des asynchronen Arbeitens zu erlernen, und schon gehen wieder hunderte von e-mails hin und her. Da mag die Offenheit, Transparenz, Neugier, Wertschätzung in der Person ja generell gegeben sein, jedoch nicht gerade jetzt und hier in diesem Thema. D.h. unser Mindset ist auch immer kontextbezogen.
Daher laden wir Menschen ein, sich freiwillig auf diese Lernreise zu begeben. Denn es ist mehr als übergriffig und eine Verletzung des Selbstwerts, jemandem nahezulegen, dass er oder sie sich verändern soll.
Wichtig wäre hier, ein gewünschtes Verhalten, eine zukunftsweisende Kompetenz bzw. ein gemeinsames Vorgehen zu beschreiben z.B.: „In unserem Projektteam arbeiten wir nur mit einer Kollaborationsplattform, über die sowohl die Kommunikation läuft (Chats, Video-Calls), die Dateien abgelegt sind, ein Collaboration-Board gemeinsam geführt wird wie auch ein entsprechendes KANBAN Board mit den Aufgaben und Verantwortlichkeiten“. Das ermöglicht eine maximale Transparenz, asynchrones Arbeiten, jeder hat denselben Wissenstand und ermöglicht eine schnelle Kommunikation. Selbstverständlich wird jeder befähigt, diese zu nutzen, und es gibt einen Anbieter, auf den man sich einigt, oder der im Unternehmensumfeld etabliert ist.
Ein Projektteam besteht generell aus der Kommunikation, die zwischen den Menschen entsteht, aus Spielregeln, die hoffentlich eingehalten werden, aus Ritualen und Routinen, aus Ideen, die weitergetragen werden und aus Reibungen und Konflikten, die zum nächsten Wachstumsschritt führen. Das habe ich selbst gerade in unserem Team erlebt und unser Ausweg war zunächst einmal, unsere Freundschaft über das Produkt zu stellen, was Entspanntheit und neue Gedanken und den nächsten Schritt gebracht hat (als Freiberufler hatten wir zum Glück diese Freiheit).
Organisationen, die nur ein bestimmtes Mindset zulassen, gibt es tatsächlich. Es sind Sekten oder sektenähnliche Konstrukte. Und auch dort sehen wir, Organisationsstrukturen beeinflussen das Verhalten ihrer Mitglieder.
Wenn nun tatsächliche eine Organisationsveränderung angestrebt werden soll, ist es ratsam an den Strukturen zu beginnen und nicht an den psychischen Systemen, an den „Mindsets“ der Mitarbeiter. Das ist, wie oben erwähnt, übergriffig!
Unternehmen sollten sich mit dem Verhalten bzw. der Verhaltensveränderung begnügen. Denn Mindsets werden nur dann zum Thema, wenn sie die Kommunikation stören.
Trotzdem haben wir unser neues Produkt: „New Work Mindset“-Lernreise genannt, nicht Agiles Mindset und auch nicht Mindset-Change oder Verhaltens-Veränderung. Und gerne stellen wir uns der Diskussion, wie dann das veränderte Mindset beobachtet werden könnte. Am Verhalten? An anderen Werten, sofern diese besprechbar sind? An Offenheit für neue Technologien? Respekt für Anders-Artig-Keit?
Ehrlich gesagt: ein weites Feld! Wenn wir im New Work auch über das Mindset, Skillset und Toolset reden, dann ist das Mindset die große Unbekannte. Und doch so wichtig!
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