12. Juni 2017

Digital Leadership, New Work, Agilität oder viel Lärm um Nichts?

Let´s embrace change“. Vieles ist im Umbruch! Organisationelle, personelle und persönliche Veränderungen, die große digitale Transformation, New Work und daraus resultierend „digital Leadership“. Doch ganz ehrlich, was bedeutet das in der Praxis?

In Unternehmen mit Innovationsbedarf zählen mehr denn je schnelle Entscheidungen, Kunden- bzw. Nutzerzentrierung, Flexibilität, Agilität und ein hohes Maß an Teamorientierung. Mehr als bisher? Viel mehr!

Doch wie sieht die Zukunft der Führung aus? Welche Kompetenzen sind nötig? Und müssen sich Führungskräfte intern auf die erneut bewerben? Assessments? Evtl. neue Probezeit? Und heißt digital Leadership, dass der Mensch nicht mehr wichtig ist? Machen selbstorganisierte Teams eine Führungsposition überflüssig? Achtung Baustelle: Führungspyramiden wackeln! Es gibt Umbaumaßnahmen!

Zeichen_Umbau

Auch nach dem Umbau der Organisationen gilt es, eine gesunde Balance zwischen einer stabilen Organisation und Selbstbestimmung zu finden. Doch wie kann das gehen?

Digitalisierung: Automobilhersteller und -zulieferer sowie IT als Vorreiter

SCRUM bzw. agiles Projektmanagement ist seit 2001 durch das agile Manifest bekannt und verkörpert die Werte der agilen Soft-Ware-Entwicklung, die 1 zu 1 auf alle anderen Branchen übertragen werden kann:

  1. Menschen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge.
  2. Funktionierende „Produkte“ sind wichtiger als umfassende Dokumentation.
  3. Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als die ursprünglich formulierten Leistungsbeschreibungen.
  4. Eingehen auf Veränderungen ist wichtiger als Festhalten an einem Plan.

Bei Daimler (Leadership 2020) gilt seit 2016, dass 20 % der Mitarbeiter auf eine Schwarm-Organisation umgestellt werden, also weg von der Hierarchie hin zu intelligenten Netzwerken. Bosch bildet SCRUM Teams und hat „Innovation & Passion“ in die Unternehmens- und Führungswerte aufgenommen. Tesla fordert von seinen Zulieferern, die Entwicklungszeiten auf ein Drittel zu verkürzen und schickt gleich eigene Ingenieure zur Unterstützung. Flexible Märkte, anspruchsvolle Kunden fordern Geschwindigkeiten, die nur durch Innovation und Neuausrichtung erfüllt werden können.

Digitalisierung bedeutet eine neue Ära in der Unternehmens- und Mitarbeiterführung! Und ist Chefsache!

Digital Leadership – Zukunftsmusik im Unternehmen

Digital Leadership ist lt. Umfragen erst bei der Hälfte der Unternehmen angekommen, jedoch kaum in Schulungen präsent. Die meisten Führungskräfte entscheiden selbst, ob sie ein SCRUM-Zertifikat absolvieren, sich für Design Thinking interessieren. Doch was bedeutet digitale Führung? Geht es darum, Social Media zu beherrschen, die Technik in Telefon- oder Videokonferenzen einzusetzen? Welche Führungs-Kompetenzen braucht ein Leader 4.0?

Verschiedene Autoren schlagen als Führungskraft der Zukunft die Metapher des „Gastgebers“ vor. Sie als Gastgeber sprechen die Einladung aus, gestalten den Anlass, die Dauer, den Rahmen, das Programm, das Zusammensein… kommunizieren mit Ihren Gästen auf Augenhöhe. Sie entscheiden auch, wer beim nächsten Mal wieder dabei ist und wer nicht. Sie vernetzen sich ohne hierarchisches Denken und Verhalten und alle tragen dazu bei, dass es ein gelungener Anlass wird.

Ist diese Führungshaltung in Ihrem Unternehmen eine Option? Wie würde es Ihnen damit gehen?

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